Die nächste Mischkulturform die ich euch vorstellen möchte ist jene aus Mais, Stangenbohnen und Kürbis. Diese Form der Mischkultur ist unter verschiedenen Namen bekannt wie Milpa oder „Die drei Schwestern“. Diese Mischkultur wurde bereits von den Mayas erfolgreich angebaut, und wird bis heute von den indigenen Völkern in Mittelamerika angebaut.
Mit dem Anbau von Mais, Kürbis und Stangenbohnen werden gleich mehrere Vorteile kombiniert. Der Mais dient den Stangenbohnen als Rankhilfe und im Gegenzug reichern die Stangenbohnen den Boden mit zusätzlichem Stickstoff an. Der Kürbis wächst am Boden und beschattet diesen. Dadurch wird nicht nur das Aufkommen von Unkraut verhindert, sondern der Boden wird vor Erosion durch Regen, Wind und Sonne geschützt.
„ So klappt’s in der Theorie
Der Mais wird Ende April n der Reihe im Abstand von etwa 30 – 40 cm gesät, zwischen den Reihen bleiben etwa 50 – 60 cm Abstand. Wer in einer etwas kühleren Gegend wohnt, kann den Mais auch vorziehen und nach den Eisheiligen Mitte Mai auspflanzen. Da Mais vom Wind bestäubt wird, muss man ihn immer in Gruppen, und nicht nur in 1 Reihe am Gartenrand anpflanzen. Auch die Kürbispflanzen kann man bereits im April vorziehen und mit dem Mais pflanzen. Hier genügen meist wenige Pflanzen, Kürbispflanzen werden tendenziell sehr groß. Sobald die Maispflanzen ca. 35 cm hoch sind, kann man an jede Maispflanze 2 – 3 Stangenbohnen säen. Wichtig für die Pflege der Kultur: Sollten die Stangenbohnen zu viel Wuchern sollte man sie etwas zurück schneiden, ansonsten können die Maispflanzen das Gewicht nicht tragen.
„ So sah es in der Praxis aus
Der Anbau der Drei Schwestern im Tiroler Gartl war eine recht spontane Idee. Und promt wurden auch gleich mehrere Fehler gemacht. Der gekaufte Mais wurde nur etwa 1,5 m hoch, so wie es auch auf der Packung stand, was für die Stangenbohnen als Rankhilfe natürlich viel zu niedrig war. Zudem wurden zu viel Stangenbohnen gesät. Dadurch wurde der Mais regelrecht überwuchert und einige Maispflanzen gaben unter dem Gewicht auch nach.
Aber nichts desto trotz konnten doch etliche Maiskolben geerntet werden, die Stangenbohnen (Grüne Fisolen) brachten eine gigantische Ernte und auch Kürbisse konnten über 10 Stück geerntet werden.
Ein großer Vorteil der Kultur: auf den Maispflanzen haben sich eine Vielzahl an Marienkäfern getummelt, wichtige Nützlinge gegen Blattläuse. Im Tiroler Gartl gab es zumindest kein Problem mit Blattläusen.
Also trotz etlicher Anfängerfehler war diese Mischkultur ein voller Erfolg. Wer also einen Mais wählt, der hoch genug ist und nicht zu viele Stangenbohnen daran pflanzt, kann im August saftigen und frischen Mais essen und hat Kürbisse und Stangenbohnen im Überfluss.