Bei Kauf von Wildbienen- und auch Insektenhotels muss man sehr vorsichtig sein, da vieles das Angeboten wird, eher eine Todesfalle für Insekten darstellt. Also warum nicht einfach eines selber bauen? Hier eine Anleitung.
Auf was man beim Kauf eines Wildbienen- oder Insektenhotels könnt ihr hier lesen. Jetzt geht es um das selber Bauen eines Wildbienenhotels. In Österreich gibt es an die 400 Wildbienenarten. Nicht alle nisten dabei in Holz – einige brauchen auch offenen Sandboden. Jene die in Holz nisten, kann man mit einem Wildbienenhotel ganz leicht im Garten fördern. Was benötigt man dazu?
Material
Hartholz wie z.B. Buche, Eiche, Robinie, Holz von Obstbäumen
Hohle Röhrchen aus Schilf oder Bambus
1 Dachziegel oder Dachpappe
1 Holzkiste zum Befüllen
Geräte
1 Bohrmaschine mit verschieden großen Bohraufsätzen
1 Säge
1 scharfe Gartenschere
„Das Material besorgen
Das Hartholz kann man zum Beispiel im Wald sammeln gehen. Wo gerade Bäume gefällt werden fallen oft kleinere Stücke an, die dann am Wegrand liegen gelassen werden. Oder man verwendet Äste von abgeschnittenen Obstbäumen aus dem eigenen Garten. Aber auch Brennholz kann man verwenden. Ich selbst habe einige Stücke im Wald gefunden, die ich dann heimgeschleppt habe. Zudem habe ich noch einige Brennholzstücke aus Buche verwendet. Wichtig ist dass das Holz keine Risse hat.
Schilf findet man im Freien an Wassergräben. Auf Feuchtwiesen oder Mooren sollte man es nicht sammeln, da solche Gebiete häufig geschützte Biotope sind. Man kann aber auch Schilfmatten aus dem Baumarkt nehmen. Bambus findet man in vielen Gärten. Fragt einfach euren Nachbarn ob er etwas entbehren kann.
Als Holzkiste zum Befüllen verwende ich immer alte Weinkisten aus Holz. Diese haben die perfekte Größe und sind hinten geschlossen.
„An die Arbeit
Nun müssen die Holzstücke auf eine Länge von 10 – 15 cm zurechtgeschnitten werden. Anschließend können in das Längsholz oder das Stirnholz Löcher gebohrt werden. Diese sollen einen Durchmesser von 2 – 9 mm haben und eine Länge von 8 – 10 cm. Beim Bohren empfiehlt es sich immer nur wenige Millimeter in das Holz zu bohren, den Bohraufsatz wieder raus zu ziehen, damit das Sägemehl heraus geht und dann wieder weiter bohren – Sprich die Bohrmaschine immer vor und zurück bewegen. Damit verhindert man, dass das Holz verkokelt. Die Löcher entsprechen den Fraßgängen von Käferlarven im Holz, welche Wildbienen normalerweise besiedeln. Die Löcher dürfen am Eingang nicht ausgefranst sein. Das Sägemehl muss ebenfalls sauber aus den Löchern geholt werden (durch klopfen oder einen Staubsauger).
Auch die Schilfröhrchen oder der Bambus sollte ebenfalls auf eine Länge von mind. 10 cm Länge zurechtgeschnitten werden. Hierzu muss eine scharfe Gartenschere verwendet werden, da die Röhrchen sonst splittern und nicht besiedelt werden.
„Die letzten Schritte
Nun kann man die Holzstücke in die Holzkiste stapeln. Die freien Zwischenräume werden mit den Röhrchen gefüllt. Wer möchte kann vorne auch noch eine Gitter im Abstand von 5 cm der Röhrchen anbringen, um Vögel daran zu hindern, sich einige der Insektenlarven heraus zu picken.
Nun kann das Wildbienehotel in den Garten und hier an einem vollsonnigen Standort aufgestellt werden. Der Eingang muss in Richtung Osten-Süden schauen. Das Wildbienenhotel soll zudem in einer Höhe von mind. 0,5 Meter aufgestellt werden. Hierzu kann das Hotel an zwei Holzpflöcken befestigt werden. Oben drauf kann man dann einen Dachziegel legen, der das Hotel vor Regen schützt. Oder man befestigt Dachpappe am Deckel der Weinkiste, den man sonst nicht verwendet, und benutzt diesen als Dach.
Nun können die Wildbienen einziehen – Schon nach 3 – 4 Wochen waren die ersten Wildbienen eingezogen. Aber keine Sorge. Wildbienen sind sehr friedliche Tiere, man muss also nicht Angst haben gestochen zu werden. 😉
